Der CAT und die (angebliche) Geige. Der Devisenhandelsskandal verfolgt die Banken weiterhin.


Quelle: The Economist | Autor: Patrick Lane

Banken im Visier der jüngsten Sammelklage Großbritanniens

Das Lachen hat schon lange aufgehört. Zwischen 2007 und 2013 plauderten Devisenhändler in Online-Chatrooms mit den Namen „Three Way Banana Split“, „Essex Express ’n the Jimmy“ und anderen lustigen Namen über alles Mögliche – auch über Markttaktiken. Das Geplänkel ist ihren Arbeitgebern teuer zu stehen gekommen. Amerikanische und europäische Aufsichtsbehörden haben Banken wegen Marktmanipulationen zu Geldstrafen von über 10 Mrd. Dollar verurteilt, darunter 1,1 Mrd. Euro (1,2 Mrd. Euro) von der Europäischen Kommission im Mai. Eine amerikanische Sammelklage kostete 15 Banken 2,3 Mrd. Dollar. Aber die Arbeit eines Anwalts ist nie getan. Am 29. Juli reichte die amerikanische Anwaltskanzlei Scott+Scott eine Sammelklage beim Competition Appeal Tribunal (CAT) ein, einem Kartellgericht in London.

Fälle wie dieser sind in Großbritannien immer noch ein Novum, trotz einer theoretisch hilfreichen Änderung des Wettbewerbsrechts im Jahr 2015. Sammelklagen können nun auf der Grundlage des „Opt-out“-Prinzips beim CAT eingereicht werden, d. h. die Mitglieder einer bestimmten Gruppe werden in die Klage einbezogen, sofern sie sich nicht dagegen entscheiden. Wenn ein Monopolist seine Kunden abzockt, kann er zwar insgesamt viel Schaden anrichten, aber der Schaden für den Einzelnen kann gering sein. In Anbetracht der Kosten für ein Gerichtsverfahren verzichten viele darauf, zu klagen. Doch je einfacher eine Sammelklage zu führen ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie zu ihrem Recht kommen.


Ursprünglicher Artikel: https://www.economist.com/finance-and-economics/2019/08/01/the-currency-trading-scandal-continues-to-dog-the-banks